Jehan Alain, Musiker, Komponist und Mitstreiter der Cadets de Saumur

Vom 20. Juni bis 30. Dezember 2021 beherbergt das Kavalleriemuseum die Ausstellung „Jehan Alain, Musiker, Komponist und Mitstreiter der Kadetten von Saumur“. 1939 einberufen, fiel er im Alter von 29 Jahren im Kampf mit den Cadets de Saumur. Sein Werk hatte vor allem außerhalb Frankreichs posthumen Erfolg. Die Ausstellung ist das Werk der in Deutschland geborenen Organistin Helga Schauerte-Maubouet, deren Leben von ihrer Begegnung mit Jehan Alain geprägt war.

Organist, Komponist, Kämpfer: Jehan Alain

Als ältester Sohn eines Komponisten, Organisten und Orgelbauers begann Jehan Alain schon in seiner Kindheit mit der Musik. Bereits mit 11 Jahren zeigte er sich in der Lage, die Messe auf der Orgel zu begleiten. Das Konservatorium empfängt ihn von seinem 16. bis zu seinem 28. Geburtstag. Kirchenorganist, er gibt auch Klavier- und Orgelunterricht. Erst 1939, wenige Monate vor seiner Mobilmachung, erhielt er endlich eine seiner Begabung würdige Belohnung: den ersten Orgelpreis.

1940 in Belgien eingesetzt, diente er als Motorradkurier zur Übermittlung von Aufträgen und Informationen. Mit den französischen Truppen gefangen, schiffte er sich in Dünkirchen ein. Sein Krieg geht innerhalb des Hauptmanns der Franc-Gruppe von Neuchèze weiter, dessen 220 Männer entsandt werden, um die Schüler der Kavallerieschule bei der Verteidigung der Brücken über die Loire zwischen Gennes und Montsoreau zu unterstützen. Schon immer ein Kurier, zeichnete sich Jehan durch seinen Mut aus. Am 20. Juni 1940, als er sich freiwillig für einen Aufklärungseinsatz meldete, wurde er von einer feindlichen Kampfgruppe umzingelt. Nachdem er bis zum Ende gekämpft hatte, wurde er im Jahr seines 29. Geburtstages in einem Garten in Petit Puy getötet.

Sein Werk, das der breiten französischen Öffentlichkeit kaum bekannt ist, wird posthum Erfolg haben, insbesondere in den Vereinigten Staaten, wo er in den 1970er Jahren einer der meistgespielten Orgelkomponisten war.Die Stadt Saumur hat ihm bei mehreren Gelegenheiten, insbesondere durch Spenden, Tribut gezollt seinen Namen einer Straße in den Hauts Quartiers.

Eine Ausstellung zur Entdeckung eines faszinierenden Künstlers

Die Ausstellung möchte den Lebensweg des Musikers entdecken, der auch künstlerischen Ausdruck in Zeichnung und Poesie suchte, indem sie persönliche Gegenstände wie die Brieftasche, die er zum Zeitpunkt seines Todes bei sich trug, und Reproduktionen von Dokumenten mischt. So entstehen Reproduktionen von Zeichnungen, Briefen und Partituren.

Auch die Kampfkameraden von Jehan Alain sind durch mehrere Objekte und einen Beiwagen der damaligen Zeit präsent, eine Anspielung auf Jehan Alains Rolle als Meldereiter in den Jahren 1939-1940.

Diese Ausstellung ist eine Verwirklichung einer Organistin deutscher Herkunft, Helga Schauerte-Maubouet, die sich leidenschaftlich für Jehan Alain einsetzt. Sie widmete ihm ein Buch, Jehan Alain, Dying at 30, das Ergebnis langjähriger Forschung.